Der Anfang von allem … eine fundierte Ausbildung zum Tierunfallsanitäter
Grundlage unserer Arbeit ist eine fundierte Ausbildung, die wir über den Verband Gemeinschaft der mobilen Tierrettungen Deutschlands absolvierten. Umfangreiche Rechtskunde, Einsatztaktik, die Regeln im Umgang mit anderen Rettungsdiensten bzw. Feuerwehr, Polizei und THW, Besonderheiten der einzelnen Tierarten, Einsatzszenarien, Einsatzequipment, Eigensicherung … das sind nur einige Themen, die uns an den ersten Tagen unserer Ausbildung zum Tierunfallsanitäter vermittelt wurden … und jetzt hieß es, einlesen, intensivieren, ausbauen … Und schon zeigt sich, dass Tierrettung nicht gleich Tierrettung ist. Eine effektive Bergung und Sicherung von Tieren ist ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Faktoren, die sich von Fall zu Fall unterscheiden können und das ist überaus spannend und interessant. Radio Chemnitz, die uns mit Schreibutensilien versorgten und der Pizzaboy Chemnitz , der sich um unseren Blutzuckerspiegel kümmerte, sorgten dafür, dass wir uns voll auf die informative und komplexe Thematik konzentrieren konnten.
Nach dem theoretischen Teil der ersten Tage in der Ausbildung ging es weiter mit Notfallmaßnahmen, Notfall-Ablaufketten, Untersuchungsmöglichkeiten im Notfall, Umgang mit technischen Hilfsmitteln auf einem Rettungswagen, Reanimation, Injektion und Infusion (hier natürlich auch gesetzlich eingeschränkt) und bereits die ersten Krankheitsbilder wie z.B. die unterschiedlichen Schockarten.
Die Erstversorgung der verschiedenen Wundarten und Frakturen, damit einhergehend die verschiedenen Verbandsmöglichkeiten über die unterschiedlichen Verletzungsarten wie Traumatas, Kippfentersyndrom, Hyperthermie und Hypothermie, Vergiftung, Unterzuckerung, Krampfanfälle, Verbrennungen bis hin zu Fremdkörper im Rachen und Magendrehung waren dann Themen der nächsten Tage. Fallszenarien wurden durchgespielt und mit unseren sehr geduldigen Vierbeinern, die uns wahrscheinlich innerlich mit allerlei Flüchen belegten 🙂 , wurde geübt, geübt und geübt.
Und weil wir uns alle so gut durchgekämpft haben, bekamen wir am Ende einen Glücksbringer geschenkt … unseren ersten AMBU, einen Beatmungsbeutel, der als Hilfsmittel zur manuellen Beatmung von Tieren eingesetzt wird, die entweder unter einem Atemstillstand oder einer insuffizienten Atmung leiden.
Wir danken insbesondere auch Mario Renz von Herzen von der Tierambulanz und Tiernotfallrettung Niederbayern für seine Bereitschaft, uns hier über mehrere Tage fit zu machen in der Sicherung und Bergung von Tieren sowie der medizinischen Notfallversorgung verletzter Haus- und Wildtiere.
Unsere Aufgabe als Tierunfallsanitäter wird sein, als erster am „Unfallort“ die sofortige und unmittelbare Lebensrettung einzuleiten und Leid von Tieren sofern uns gesetzlich möglich auch zu lindern. Es versteht sich von selbst das wir keinen Tierarzt ersetzen, sondern das wir die Grundlagen in Form der Erstversorgung schaffen, damit der Tierarzt das Tier in seiner Praxis gut weiterbehandeln kann. Wir schließen demnach die Lücke vom Ort des Unfallgeschehens bzw. des Auffinden des verletzten Tieres bis zum Tierarzt bzw. der Tierklinik, damit die Tierärzte anschließend mit der eigentlichen Behandlung beginnen können.